Die WHO und Transgender Health Care

Die WHO hat gemerkt, dass Transgender Health Care ein sehr schwieriges, politisch vielfach überformtes Feld ist und hat deswegen eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die neue Richtlinien erarbeiten soll. Endlich! Oder?

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Die WHO hat gemerkt, dass Transgender Health Care ein sehr schwieriges, politisch vielfach überformtes Feld ist und hat deswegen eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die neue Richtlinien erarbeiten soll.

Endlich! Oder?

WHO Petition

Leider nicht so ganz:

>  Die Arbeitsgruppe setzt sich aus 21 Mitgliedern zusammen, von denen 14 in direktem oder indirektem Zusammenhang mit WPATH (World Professional Association of Transgender Health), der wichtigsten Lobby Organisation für „gender affirming care“ (GAC) stehen. Davon sind nur einige überhaupt Mediziner. Es gibt keine Kinder- und Jugendpsychiater oder andere Experten für Entwicklungspsychologie in dem Gremium. Detransitioner (Menschen, die ihre Transition bereuen und wieder in ihrem Geschlecht leben) sind gar nicht vertreten, auch keine Kritiker der GAC.

> In dem Ankündigungspaper der WHO werden sowohl die Selbstidentifikation im anderen Geschlecht („Self-ID“) als auch der Nutzen von medizinischen gender affirming Behandlungen als gegeben vorausgesetzt. Beides steht im Gegensatz zur legistischen und gesundheitspolitischen Situation in vielen Ländern (Self ID gibt es in nur wenigen Ländern, GAC für Jugendliche wird in Europa zunehmend kritisch gesehen und ist in einigen Ländern untersagt oder streng reglementiert).

> Sogar die UN Sonderberichterstatterin für Frauenrechte, Reem Alsaleem, hat einen besorgten Brief an die WHO geschrieben, in dem sie die möglichen Konsequenzen einer aktivistisch getriebenen Zusammensetzung des Beratungsgremiums aufzählt.
Der Brief: https://www.ohchr.org/sites/default/files/documents/issues/women/sr/statements/sr-vaw-letter-04-01-2024-04-01-2024-3.pdf 

> Alle Prozesse der WHO sind grundsätzlich öffentlich und können kommentiert und beansprucht werden. Die Zusammensetzung von Arbeitsgruppen etwa kann nach der Veröffentlichung kommentiert werden und es können der WHO eventuelle Interessenskonflikte von Mitgliedern genannt werden. 

Soweit, so gut. Allerdings hatte die WHO eine Frist zwischen dem 17.12.2023 und dem 8.1.2024 für öffentliche Kommentare eingeräumt – ungewöhnlich kurz und noch dazu über die Weihnachtsferienzeit. UNHERD berichtete: “WHO quietly announces controversial gender guidance

Dennoch gelang es, eine online Petition zusammenzustellen, der sich bislang knapp 12.000 Menschen angeschlossen haben. 
https://who-decides.org/

Das hat wohl ein Schärflein dazu  beigetragen, dass

  1. die WHO die Frist für Kommentare und Einwände großzügig bis zum 2.2.2024 verlängert hat.
  2. Die kontroverseste Figur der Arbeitsgruppe, der transidentifierte Aktivist und kanadische Rechtsanwalt, Florence Ashley, stillschweigend entfernt wurde.

Kurze Zeit später kam dann die Meldung, dass sich die Arbeitsgruppe NICHT mit dem medizinischen Umgang mit transidentifizierten Kindern und Jugendlichen befassen wird. Offensichtlich ist die fehlende Evidenz und der langjährige fahrlässige Umgang mit dieser Kohorte auch in Genf endlich zur Kenntnis genommen worden.

Es bleibt jedoch diese seltsame Arbeitsgruppe. Drei der Mitglieder sind frühere Präsidenten von WPATH (World Professional Association of Transgender Health), DER Pressure Group für Gender Affirming Care weltweit. Einige arbeiten für das Netzwerk „Global Action for Trans Equality“, das Lobbying für die „autonomy of trans and gender diverse children and adolescents“ betreibt.
Daily Mail berichtete – REVEALED: HALF of the WHO’s transgender health committee members have NO medical background and the majority are activists

Wer bislang – wie wir – überzeugt war, dass die WHO eine neutrale, wissensbasierte Institution ist, in deren Dokumenten ein Minimum an politischem Bias zu finden ist und die eine Garantie für wissenschaftliche Integrität, gesundheitspolitische Fairness und vor allem für das Safeguarding von Behandlungssicherheit steht, dessen gutes Vorurteil wird in diesen Tagen auf eine harte Probe gestellt. 

Die erste Sitzung der Arbeitsgruppe ist für Mitte Februar geplant.

Wir werden berichten.

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